Nur die wenigsten Fans und Experten hatten den SCR Altach wohl als Herbstmeister auf der Rechnung – ganz sicher nicht Red Bull Salzburg, das diesen Titel fraglos selbst holen wollte. Dass dies nicht funktionierte, ist nicht zuletzt die Schuld der Bullen selbst, die in Gestalt von Dimitri Oberlin Opfer des legendären Fluchs der guten Tat wurden. Der Angreifer war in der ersten Saisonhälfte an Altach ausgeliehen. Dort erzielte der 19-Jährige neun Treffer und legte vier weitere Tore auf. Der Schweizer sorgte so wesentlich dafür, dass Altach Herbstmeister wurde. Salzburg löste den Leihvertrag des Spielers nun vorzeitig auf.
Bullen: Oberlin soll den nächsten Schritt machen
Offiziell geht es RB Salzburg nicht darum, einen unerwartet starken Gegner zu schwächen. Sportchef Christoph Freund erklärte, man habe den Leihvertrag in Übereinstimmung mit dem Spieler aufgelöst, um jenem zu ermöglichen, den nächsten Schritt zu machen. Dieser muss nicht zwangsläufig bei Salzburg selbst passieren. Es gebe auch Interessenten aus Deutschland sowie und England, erklärt der Bullen-Verantwortliche im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichten.“ Akut scheint allerdings kein Wechsel bevorzustehen: Oberlin wird erst einmal mit RB trainieren.
Überhaupt ist es ein schlecht getarntes Geheimnis, dass es den Bullen zumindest auch darum ging, Altach zu schwächen. Vor wenigen Wochen hieß es von Seiten Salzburgs noch, dass der Spieler definitiv beim SCR bleiben werde. Dann allerdings wurden die Leistungen des Schweizers immer besser und jener stieg zum besten Angreifer in den Reihen des Überraschungsteams auf. Viele Fans fragten sich in den Internetforen, was man bei den Bullen offenbar auch in der Chefetage diskutiert hat: Warum riskieren wir unseren eigenen sportlichen Erfolg, indem wir diesen Spieler in Altach lassen? Gefunden hat man offenbar die einzige nachvollziehbare Antwort: Es wäre eine aus Bullensicht dumme Entscheidung. Der Spieler muss den SCR verlassen.