Es kam, wie es aufgrund des bisher so enttäuschenden Saisonverlaufs von Rapid Wien zu erwarten war: Die 0:1-Pleite gegen RZ Pellets WAC 14. Spieltag war den Verantwortlichen doch des Guten zu viel. Sie zogen die Reißleine und entließen Coach Mike Büskens. Eigentlich wäre dies die Aufgabe von Sportchef Andreas Müller gewesen. Doch jener war zu diesem Schritt offenbar nicht bereit – was sich aus karrieretechnischer Sicht als Fehler des Managers entpuppte, der seit geraumer Zeit selbst scharf in der Kritik steht. Müller wurde ebenfalls entlassen.
Krammer: Herz allein reicht nicht
Präsident Michael Krammer erklärte zur Entlassung, dass die Mannschaft „zwar überwiegend mit viel Herz spielt“, doch dies allein reiche nicht. Die gewünschte sportliche Entwicklung passe nicht. Insbesondere in der Bundesliga, „die unser tägliches Brot ist“, sei das Team doch deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Aus den letzten zehn Partien habe man nur zwei Siege holen können, das Torverhältnis sei mit 9:12 zudem negativ, führte Krammer aus. Das Verletzungspech und die Doppelbelastung mit dem internationalen Wettbewerb, die Müller und Büskens immer wieder als Erklärungen für die Probleme von Rapid ins Feld geführt hatten, „können beim breit aufgestellten Kader nicht die einzigen Gründe sein“, so der Vereinsboss weiter.
Büskens verabschiedet sich mit beißendem Sarkasmus
Trainer Büskens verabschiedete sich voller Sarkasmus. Er wolle sich beim Team, dem Verein und seinen Assistenten „für die kurze Zeit bedanken“, so der Ex-Coach von Schalke 04, der erst seit dem Sommer für Rapid gearbeitet hatte. Man sei nicht an der Art und Weise, wie man gespielt habe, gescheitert, so Büskens weiter, „sondern an der mangelnden Effizienz.“ Dies würden alle Statistiken belegen. Müller sah das bis zuletzt genauso und erkannte deshalb keinen Grund, seinen absoluten Wunschtrainer in Frage zu stellen – weshalb bei Rapid jetzt zwei Jobs neu zu vergeben sind.